19.09.2008

Vermischung von Irrglaube und Nichtwissen

Die politischen Stürmchen die über Seldwyla fegen, wühlen gelegentlich die Wasser derart auf, dass seltsame Wesen an die Gestade gespült werden, die das Auge des Bürgers sonst wohl nie erblickt hätte. So geschehen in der NZZ vom 3.9. wo ein ungewisser Herr Rüegg die Homöopathie mit Religion verwechselt. Dieses Phänomen ist so exotisch auch wieder nicht, dass darüber berichtet oder gar berichtigt werden müsste, es stellt sich aber heraus, dass der Autor homöopathisch tätig war und in dieser Eigenschaft offenbar nicht wusste, was er tat, denn er schwor seinem Irrglauben ab und bekehrte sich zum Szientismus. Vergangenheitsbewältigung kann schwierig sein aber therapeutisch tätig zu sein ist nicht für alle, wir sind also froh, dass der Kandidat der Philosophie seine Berufung entdeckt hat und hoffen, dass ihm in seinem neuen Tätigkeitsfeld mehr Erfolg beschieden ist. In diesem Zusammenhang sei mir noch ein kleiner Exkurs in die Philosophie erlaubt, von der ich nicht viel aber vielleicht doch etwas mehr zu wissen glaube als unser Philosoph von Medizin. Wer Wissen zu seiner Religion erhebt, täte gut daran sich an einem Altvorderen zu orientieren, der sich diesbezüglich definitiv geäussert hat. Wie wärs mit Sokrates?

(NZZ 03.09.08, Nr.205, S.17)

09.09.2008

Das Gewicht der Homöopathie

Die rührige belgische Firma, die sich aufs Abzocken von Homöopathen spezialisiert hat, bringt ein neues Repertorium, natürlich so unverzichtbar wie immer...
Nachdem die Repertorien mit Ramsch überfrachtet wurden bis zur Unbrauchbarkeit (Marketing: "vollständig", "Nachträge", "original"), wird jetzt wieder abgespeckt: weniger ist (Klartext: kostet) mehr.
Der Clou: der Wert der Repertorien wird neu in Pfunden (= historische Gewichtseinheit) gemessen!