12.05.2007

Wieviele Arzneien?

Dass wir mehr Arzneien brauchen, habe ich früher schon behauptet. Da stellt sich die Frage wieviele, und wo die obere Grenze liegt?
Ich schätze die Anzahl nötiger Arzneien so etwa um die 4000. Das ist eine einfache Extrapolation, wenn man beispielsweise davon ausgeht, dass mit einem Arzneischatz von ca. 200 Mitteln etwa 5% Simillimum-Verschreibungen möglich sind. Es gibt viele Homöopathen, die glauben dieser Prozentsatz sei zu tief. Sie überschätzen sich.
Nun stellt sich gleich die nächste Frage, wie denn eine derart grosse Materie von einem einzelnen bewältigt werden kann. Zum einen bietet sich die Bildung von Gruppen an. Wie dies geschehen soll, ist allerdings noch nicht klar. Die botanische Klassifikation z.B. ist unhomöopathisch. Mehrdimensional dürfte sie schon werden (mentales Bild, Organotropie, Keynotes,...). Zum anderen scheint mir eine Verdichtung der Materia medica nötig. Die Arzneien sollten im Hinblick auf ihre eindeutigen Charakteristika beschrieben werden. Da gabs schon zahlreiche Versuche doch wird das erst möglich sein, wenn eben genügend Arzneien zur Verfügung stehen. Bis dahin wird man sich von den Polychresten konzeptuell nicht lösen können, ganz einfach weil sie unverzichtbar sind.

09.05.2007

Die Farce geht weiter

NZZ von heute ("Zweite Chance für Komplementärmedizin"):
Bundesämtler im O-Ton: "Es wäre falsch, wenn einzelne Methoden [der Komplementärmedizin] auf politischen Druck von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung übernommen werden müssten."
Es ist hingegen bekanntlich nicht falsch, wenn auf Druck der autoritären Exekutive alle Methoden der Komplementärmedizin von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung NICHT übernommen werden müssen.
Und mehr:
"Vor allem bürgerliche Politikerinnen und Politiker erwarten eine Kostenlawine, [falls die Initiative angenommen würde]"
einige Zeilen weiter der Untertitel: "Kaum Einsparungen dank Streichung"
"Finanziell hat sich die Streichung nämlich kaum gelohnt..." gemäss Santésuisse, die zwar auch eine verdeckte Agenda hat aber auch Zahlen.

Ich kann Politiker nicht verstehen. Wahrscheinlich weil ich nie lügen gelernt habe, schade.

01.05.2007

Forschung in der Homöopathie

Wenn von Forschung die Rede ist, denken alle an Wirkungsnachweis und szientistischen Leerlauf. Zeit sich mal zu überlegen, wo denn die homöopathische Forschung wirklich stattfindet. Tatsache ist, es gab seit Hahnemanns Zeiten noch nie so viele gut geprüfte NEUE Arzneien wie in den letzten Jahren.
Leider ist das Interesse in der bequemen Homöopathenschaft aber mässig. Die Autoren und die Buchhändler in der Szene wissen, dass sich Prüfungen nicht verkaufen.
Vielleicht hilft folgendes um Aufmerksamkeit zu wecken:
arg, kali-bi, agn, mang sind nicht ganz alltägliche aber durchaus verschreibbare Arzneien mit einer vergleichbaren Anzahl Gemütssymptomen.
Nun, mehr und durch Prüfung belegte Gemütssymptome haben beispielsweise Chironex, Vanilla, Agathis, Lampona, Lapislazuli, Taxus, Rosa usw.
Die Gretchenfrage hör ich schon: ja, hast du denn schon söttigi (solche) gegeben? - Ja, nicht diese, ich bin dran, aber z.B. Oxygenium, Bambus, Gingko, Larus ohne zu protzen aber immer nach Studium der Original-Prüfungssymptome und Einarbeitung ins Repertorium.
Klar fehlt hier noch einiges an klinischer Bestätigung und bei Arzneien wie Marmor und Granit wird sichtbar, dass nicht alles Stein ist was hart. Eins ist sicher: wir brauchen neue Arzneien. Über Kreuzungen von "Miasmen" und "Familien" spotte ich ein andermal, das hat weder mit Forschung noch mit Homöopathie etwas zu tun.