Komme eben von der Veranstaltung mit Prasanta Banerji in Bad Bellingen und habe nicht bis zum Ende aber doch lange ausgeharrt. Es gab da ein paar Ungereimtheiten auf welche ich nicht im Detail eingehen möchte aber der Vorwurf des Etikettenschwindels bleibt irgendwo stehen. "We treat the disease - not the patient" kann eben keine Homöopathie sein. Und die Gleichsetzung von Behandlerunabhängigkeit mit "Wissenschaft" ist unreflektiert und falsch. Letztlich handelt es sich bei seinen Protokollen um eine Form der Kochbuchhomöopathie oder "Organhomöopathie" und das ist ja alles andere als neu wenn auch an einer grösseren Patientenzahl ausgetestet. Was aber neu ist - und hier wirds nun wirklich interessant - das sind die behaupteten Erfolgsraten bei bösartigen Erkrankungen. Die Zahlen bei Hirntumoren stellen alles bisher dagewesene in den Schatten, da können die Altschüler und Homöopathieklassiker gleichermassen zusammenpacken. Wer heilt, hat recht. Als Nebenprodukt des ganzen zeigt Banerji damit noch auf, dass potenzierte Arzneien zweifelsfrei bedeutsame klinische Wirkungen haben können.
Bei einer spontan tödlich verlaufenden Krankheit ist es natürlich müssig von Unterdrückung zu theoretisieren aber Achtung: es gibt keinen prinzipiellen Unterschied der Protokollbehandlung von "Knieschmerzen" und einem Oesophaguskarzinom. Da erinnere ich mich an P. Vijayakar, der nach eigener Aussage dutzende von Patienten von Knieschmerzen befreit und damit umgebracht habe.
Unter dem Strich: Banerjis Protokolle werde ich bei Krebserkrankungen einsetzen, in allen übrigen Fällen nur ausnahmsweise.