11.12.2013

Placebo in homöopathischen Prüfungen

Die letzte AHZ hat einen Beitrag von M. Teut und J. Dahler wo dem Phänomen der Prüfsymptome unter Placebo nach gegangen wird. Vorab finde ich es verdienstlich, dass die Autoren das heisse Eisen aufgreifen.

Das Phänomen "Prüfsymptome unter Placebo" [...] wirft weitreichende Fragen [...] zur externen Validität der historischen Arzneimittelprüfungen auf...
Wieso? Die Einführung des Zweifels in Form des Placebos in die Arzneiprüfung hat nur sich selbst als nutzlos erwiesen, die Arzneiprüfung selbst ist in keinster Weise angekratzt. Das beobachteten die Autoren ja selbst in ihrer Okoubaka-Prüfung: Symptome aus vorangehenden Prüfungen wurden bestätigt.
Intentionale Effekte kleben an jeder Form von Behandlung und wenn man sich zusammentut erreicht man Verstärkung. Wer im Wissenschaftszirkus nicht vom Trapez fallen will, darf sowas "nicht lokal" und "Bedeutungskonstruktion" nennen.
Der Nutzen des Placebos ist also wissenschaftlich widerlegt. Die Placebo-Prüfung ist vom Tisch.
Für die Skeptiker unter uns gibt es wie immer eine einfache Lösung. Sie prüfen von nun an gegen Nux vomica, doppelt blind, versteht sich. Noch mehr wissenschaftlichen Sinn macht das im cross-over design.
 
AHZ 2013; 258(6):22-25