27.03.2008

Hausapotheke

Eine Frage, die mir oft gestellt wird, ist die nach einer Hausapotheke: soll ich mir eine anschaffen? Welche?
Eine homöopathische Hausapotheke lohnt sich für einen Mehrpersonenhaushalt (mit Kindern). Erfahrungsgemäss können etwa die Hälfte der akuten gesundheitlichen Alltagsprobleme mit der Hausapotheke befriedigend gelöst werden. Wenn man bedenkt, dass diese "normalerweise" auf Feierabende und Wochenenden fallen, wo die nächste Apotheke mit homöopathischen Mitteln noch weiter entfernt ist, lohnt sich der Preis schon.
Nun stellt sich die zweite Frage: welche Arzneien müssen dabei sein? Die gängigen Hausapotheken entsprechen in der Zusammensetzung nicht dem Arzneispektrum, das tatsächlich am häufigsten gebraucht wird.
Wer die Arzneien einzeln besorgen will, hat hier ein Arzneiverzeichnis:

Antimonium crudum, Antimonium tartaricum, Apis, Arnika, Arsenicum album, Belladonna, Bryonia, Chamomilla, Chininum (China), Eupatorium perfoliatum, Gelsemium, Ignatia, Kalium bichromicum, Kalium carbonicum, Lachesis, Lycopodium, Mercurius solubilis, Natrium muriaticum, Nitricum acidum, Nux vomica, Opium, Pertussinum, Phosphoricum acidum, Phosphorus, Pulsatilla, Rhus toxicodendron, Ruta, Sepia, Silicea, Sulfur

Als Potenzierung empfehle ich wie üblich die C30 (CH oder K spielt keine Rolle) mit Ausnahme von Arnika, Lycopodium, Natrium muriaticum und Pertussinum in C200.
Damit wären wir bei 30 Arzneien. Die Liste habe ich nach Häufigkeiten erstellt. Im "unteren" Bereich können sich diese mit der Zeit noch ändern. Die Liste ist also keinesfalls definitiv.

Wer will kann sich auf auf die zehn wichtigsten Mittel beschränken:
1. Reihe: Arnika, Arsenicum album, Chininum, Gelsemium, Nux vomica
2. Reihe: Antimonium tartaricum, Belladonna, Chamomilla, Phosphoricum acidum, Sulfur

Nicht alle Homöopathen dürften mit diesem Konzept der homöopathischen Hausapotheke einverstanden sein. Sei's drum. Homöopathie hat traditionellerweise mit Empowerment zu tun. Und damit auch mit Eigenverantwortung. Wer Verantwortung übernimmt, kann auch seine Grenzen erkennen.

14.03.2008

Darwin Charles, Homöopathiepatient

Nach Jahren geduldig ertragenen Siechtums wurde der bekannte Autor durch einen Homöopathen von seiner Krankheit (Chagas?) geheilt. Ja, Tatsachen können manchmal sehr schmerzhaft sein.
Ohne den homöopathischen Beitrag wäre The Origin of Species wahrscheinlich nie erschienen. Ausserdem beobachtete (das konnte er) Darwin, dass ihm Hautausschläge sein "Gsüchti" besserten, eine Erkenntnis die heutigen Gelehrten selbstverschuldet verwehrt bleibt, da sie es nicht für nötig halten, den Patienten zu fragen wie er sich fühlt sondern lieber gleich Kortison aufschmieren.


(nachzulesen bei Dana Ullman: The Homeopathic Revolution, ISBN 978-1-55643-671-0)

11.03.2008

Eisenmangelsyndrom

War eben an der Fortbildung zum Thema. Und das sind die Folgerungen:

  • Gibt es Symptome bei Eisenmangel ohne Anämie? Ja!
  • Gibt es ein Eisenmangelsyndrom? Vielleicht.
  • Ist sowas häufig? Nein!
Zum Schluss noch die Bonus-Frage: Konsequenzen für die Praxis der Homöopathie? Keine.
Nun, es war dennoch interessant und ein kleiner Einblick in die "Geschäftsprozesse" der Medizin war zwischen den Zeilen dabei.
Homöopathische Überlegungen orientieren sich aber nicht an (sogenannten wissenschaftlichen) Pseudokausalitäten. Diese Verdecken die Sicht auf die Wirklichkeit.
Da gibt es auch Homöopathen, die von "Causa" reden und dabei nicht wissen wovon.
Das führt dann soweit, dass Arnika (Auslöser: Schlag) "gegen Verletzung" in einer "Studie" geprüft und der ganze Unsinn mit dem Etikett Homöopathie publiziert wird. Unausweichlich, dass der Müll zu guter letzt noch metaanalysiert wird.
Also schrieb Wittgenstein: Der Glaube an den Kausalnexus ist der Aberglaube.