25.11.2009

Medikalisierung entlarvt

Wer die Krebsdiagnose früher bekommt, ist länger krank. Der Spruch war unter kritischen Ärzten seit Jahrzehnten bekannt. Jetzt ist er politisch korrekt.
Oder um es mit der nötigen Differenziertheit auszudrücken, die das heikle Thema erheischt:
Screening ist Scheisse!
JAMA

21.11.2009

Schweinegrippe - Lexikoneintrag

Kollektives Angstsyndrom, induziert durch behördlichen Aktivismus im Jahre 2009. Führte in Verbindung mit Impfaktionen zu beträchtlichen Schäden für die Volksgesundheit.

19.11.2009

Langsam im Mund zergehen lassen

Kann mir jemand erklären wie man homöopathische Kügelchen "l-a-n-g-s-a-m" im Mund zergehen lässt?
Und warum überhaupt?
Abschreiberei und Hirnlosigkeit kommen überall vor, zum Trost.

12.11.2009

"Evidence Based Medicine" oder Wie lüge ich richtig!

Die Pharma rüttelt, schüttelt und schraubt an den Zahlen, bis sie "Wirksamkeit" beweisen.

NEJM

03.11.2009

Repertoriumsmethode

Als ich mit der Homöopathie begann, wurde auch mir noch die "Repertoriumsmethode" eingebläut. Das ging so: Sammle ein paar "Symptome" (gemeint war eine Auswahl möglicherweise passender Begriffe aus der Sprachregelung, auch Repertorium genannt), "hierarchisiere" sie (kann ich leider nicht erklären, weil nie kapiert), zähle zusammen, fertig. - Homoeopathy is mathematics - heisst es auf Hinglish.
Wie sich herausstellte, hat die Methode einen kleinen Schönheitsfehler. Sie funktioniert nicht.
Ein Beispiel. Die Patientin kommt wegen Haarausfall. - Bitte erzählen sie von sich...
Der Kleine habe es schwer in der Schule.. und die Lehrer... überfordert... blabla...
Ihr Vater sei streng gewesen, habe nichts durchgehen lassen, blabla
Der Mann lebe nur für den Beruf usw. blabla
Auf Nachfrage (sog. gelenkter Bericht): verstopft, mag Zwiebeln tun aber nicht gut, wenig Durst, liegt auf der linken Seite, blabla
Ergebnis: heraus kommen die bekannten sog. Polychreste auf den Plätzen 1-20 gefolgt von Falco peregrinus sofern du ein neues Rep benutzt, sonst halt nicht.
Dasselbe Ergebnis gabs schon davor mit Knoblauch statt Zwiebeln, starkem Durst und Liegen rechts.
Und weil das ganze völlig uninspirierend, geist- und nervtötend ist, geben wir Carcinosin und haben mit sicher 30%iger Wahrscheinlichkeit eine wie auch immer geartete Wirkung. Ob sich am Haarausfall was ändert, bleibt offen. Ein "Sie sehen aber viel besser aus!" beim Folgetermin wirkt bestimmt.
Warum ist das keine Homöopathie?
Die Erklärung ist nicht ganz so einfach. Es liegt daran, dass die Aehnlichkeitskonstruktion nicht greift und dies weil die Instrumente nicht genügen. Klar, man soll die "Materia medica" zu Rate ziehen (als ob das ein Buch wäre) aber was heisst das schon, schliesslich hat jede Arznei Verstopfung und Durchfall.
Nur logisch ist die Forderung eben das Charakteristische der Arznei zu fassen um es mit dem Fall zur Deckung zu bringen. Das Problem ist also verschoben, nicht gelöst, auch heute nicht. Wie die Sache weiterging, darüber ein andermal mehr.

02.11.2009

Literaturempfehlung I für angehende Homöopathen

Tipps wie die folgenden hätte ich gern gehabt, als ich mit der Homöopathie anfing. Sie sind nur für diejenigen gedacht, die sich beruflich dafür interessieren, alle anderen bitte nicht lesen.

Der ganz anfängliche Anfang ist am schwersten. Ein guter Start könnte der Nash sein. Bei Jain gabs mal einen Titel wie "Expanded Works of E.B. Nash". Er referiert vorwiegend Charakteristika und Keynotes und denkt fast 100%ig homöopathisch. Möglicherweise ist einiges von Nash auch übersetzt.

Wer den Nash geschafft hat, braucht für die nächsten 10 (in Worten: zehn) Jahre Praxis eigentlich nur noch zwei Bücher:

  1. Kents Repertorium
  2. Konkordanz der Materia medica von Frans Vermeulen
Zusammen machen die so ungefähr 3000 Seiten, die alle gelesen sein wollen und obwohl unmöglich auch auswendig gelernt.
Es kann gut und gern passieren, dass die Konkordanz beim Lesen mal wenig Sinn ergibt. Dann ist der Augenblick gekommen um sich Hahnemanns Arzneimittellehre vorzunehmen. Ja genau, so ist es gemeint: du beginnst auf der ersten Seite und hörst bei der letzten auf, das war der erste Durchgang...
Und da auch die Homöopathie nicht ganz ohne Theorie auskommt, liest Homöopath einmal und immer wieder das Organon der Heilkunst. Dies ermöglicht unheimlich viel Zeit und Energie zu sparen indem nämlich der ganze Müll links liegengelassen werden kann, der in den letzten zweihundert Jahren auch noch geschrieben wurde und dafür nur die Rosinen zu picken.
Die nächstfolgende Rosine ist Kents Materia medica mit den New Remedies. Sie ist zwar in der Konkordanz enthalten, liest sich im Original aber besser. Jedenfalls ist das Pflichtlektüre.
Noch eine Bemerkung zu Kent: auch sein Repertorium muss man LESEN, zum Nachschlagen gibts die neuen Repertorien in komputerisierter Form, vorzugsweise Complete Dynamics.
Jeder Homöopath braucht im übrigen einen Komputer mit ständigem Netzanschluss. Die ältere englischsprachige Literatur dürfte bei Google Books vorhanden sein. Ein paar deutsche Titel aus den Beständen der UMich wurden auch digitalisiert.

- Fortsetzung folgt -