04.10.2008

Zentralverein schlägt zu

Die altehrwürdige HZ - "die wahre Zeitschrift für kritisches homöopathisches Denken" (Rainer G. Appell in selbiger Ausgabe 5/08) - lässt den etwas minder ehrwürdigen aber ebenso alten Deutschen Zentralverein auf eine Jahrestagung vorausblicken:

"Der Schwerpunkt unserer Jahrestagung wird das homöopathische Denken in Familien sein."

Die Phrase jenseits jeglichen Sinns - ausser vielleicht eines homöopathischen, würden Kritiker sagen - lässt Böses ahnen. Und tatsächlich:

"Die drei Königreiche, eben die Pflanzenfamilien, die Tiergattungen und das Periodensystem."

Ende der Ellipse, und dabei hab ich immer gedacht auch in Deutschland hätte sich von oben bis unten rechts die Republik durchgesetzt.

"Seit 20 Jahren erforschen Kollegen in aller Welt diese drei Königreiche..."

Ethnologisch? Auf der Suche nach Atlantis? Aber genug geblödelt:

"... ist das noch Homöopathie nach Hahnemann...?"

Nein. Die Begründung in Kurzfassung: Homöopathie nach Hahnemann ist dann, wenn sie vernünftig, nachvollziehbar und reproduzierbar ist, dem sagt man auch wissenschaftlich. Das ist alles.

"Es wird auch in Zukunft neue Ideen in der Homöopathie geben."

Ach.

"Sicher wird sich nur das auf Dauer durchsetzen, was nachvollziehbar ... ist."

Leider nicht, hat sich ein Furz mal verflüchtigt, kommt gleich der nächste. Wie wohlig fühlt's sich doch im narkotischen Gestank.
Das Königreich meldet sich zurück mit seiner Demagogie,

"Man kann sehr gut mit der Bönninghausen-Methode arbeiten..."

Unterstellung und Lüge folgen zwangslos.

"Auch hierbei werden homöopathische Dogmen in Frage gestellt."


Um nochmals auf das Land Bezug zu nehmen, das die Republik im Namen führt: Republik im Kopf ist, wenn man selber denkt. Republik in der Homöopathie ist, wenn der Arzt sich von der Schule losgesagt hat, sei sie nun die Alte oder durch einen Prinzen aus dem Morgenlande neu gezaubert.

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