08.01.2012

Wieviel Wirkung?

Lex Rutten sagt, dass mehr als die Hälfte der homöopathischen Verschreibungen nicht wirken und setzt dies in einen Kontext von Homöopathie(selbst)kritik und Handlungsbedarf. Die erste Frage, die sich mir stellt, ist was denn als Behandlungsziel formuliert wird, die zweite wie Wirkung gemessen werden soll. Ich vermute Rutten vermischt die enttäuschten hochgesteckten Erwartungen homöopathischer Heilung mit den lächerlichen Zielvorgaben internmedizinischer Kochbuchmedikation, die natürlich statistisch erfüllt werden. Statistisch bedeutet sinnfrei in Bezug auf den individuellen Patienten.
Vor ein paar Jahren habe ich mal eine kleine Praxisstudie gemacht. Wirkung war nicht die Fragestellung sondern nur ein Parameter der Untersuchung. Als Nebenprodukt kam aber heraus, dass knapp 80% der Erstverschreibungen eine wie auch immer geartete Wirkung hervorbrachten. Das heisst Wirkung ist meistens da, nur ist sie noch lange nicht Heilung.
Rutten hat natürlich noch weiter gedacht und fast alle Probleme des homöopathischen Forschungsfeldes angeschnitten. Die Lektüre ist für alle Homöopathen Pflicht. Soweit ich sehe, kann er sich vom kausal-analytischen Denken und von der hypothetisch-deduktiven Methode nur schwer lösen.

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