11.02.2012

Complete Dynamics

Es gibt mittlerweile genügend Repertoriumsprogramme. Die meisten sind überteuert und softwaretechnisch ungenügend. Aber den alternativ-grünen, technophoben Homöopathen kann man ja alles andrehen. Es wäre längst Zeit für ein frei zugängliches Online-Repertorium und immer noch gibts welche, die bereit sind vierstellige Beträge für aufgeblasene Produkte und mittelprächtigen Service auszugeben.
Complete Dynamics macht da zumindest teilweise eine Ausnahme. Ich arbeite nun seit zwei Jahren ausschliesslich mit diesem Rep, weshalb ein kleiner Erfahrungsbericht fällig ist.
Wie der (nicht sonderlich inspirierte) Name andeutet, basiert das Ganze auf dem Complete Repertory. Wer englische Rubriken repertorisiert sollte sich zu Hause fühlen, die deutsche Übersetzung ist verfügbar aber leider nicht akzeptabel. Ich möchte nicht weiter auf das Repertorium eingehen, das wäre ein anderes Thema.
Die Oberfläche des Programms hält sich nicht erkennbar an Standards oder Konventionen. Es scheint sich hier um eine bewusste Design-Entscheidung gehandelt zu haben, die allerdings nicht nachvollziehbar ist.
Damit sind die Negativpunkte allerdings schon fast abgehakt. Wer schon mal mit einem Komputer gearbeitet hat (ich meine gearbeitet) findet sich nach ein paar Minuten zurecht. Die feinere Suchlogik fordert einen Blick ins Handbuch. Sie schaut hausbacken aus, ist aber leicht nachvollziehbar. Da ich nur Such- und Link-basiert arbeite, benötige ich die Blätterfunktion nicht, aber besonders Anfänger, die sich mit dem Repertorium vertraut machen wollen und müssen, sind hier bestens bedient. Die vierspaltige Darstellung bietet den Lesekomfort eines Buches kombiniert mit gelinkten Verweisen auf verwandte Rubriken und das zum Nulltarif! Ja, Leute wenn wir das damals gehabt hätten, wo wir vom Rumblättern im stinkigen Kent schwarze Finger bekamen...
Die Analysefunktionen erlauben den selben Mist wie andere Programme auch. Die einzige vernünftige Analysemethode nach Anzahl gedeckter Rubriken muss von Hand eingestellt werden. Zwei meiner Forderungen wurden bisher nicht eingebaut, nämlich die Möglichkeit die Analyse gegen eine oder mehrere Rubriken zu filtern (eliminierende Rubriken, würde "unendlich grosser" Wertigkeit entsprechen) und die alfabetische Sortierung nach Arzneikürzeln (beides gabs bei meinem Sehgal-Rep seeligen Angedenkens). Eine Suchfunktion für die Arzneien in der Analyse wurde mittlerweile eingebaut. Eingrenzung der Analyse nach Familien, Gruppen, Botanik usw. ist möglich.
Dazu gibts natürlich etwas Literatur zur Materia medica. Phatak wäre sicher besser als dieser blöde Boericke. Der grosse Allen soll dann mal kommen.
Das Programm wird aktiv entwickelt, der Support vom Chefingenieur persönlich ist tadellos. Das Programm läuft auf Linux! (Auf den anderen Plattformen natürlich auch, ich fahre Ubuntu und Clones). Die Programmstarts werden bei Netzverbindung getrackt (erlaubt Update-Benachrichtigung). Für 10€ darf ein Monat lang geschnuppert werden (Vollversion), ab 72 Euronen pro Jahr ist man dabei. Ein Schlüssel für die Praxis und einer für unterwegs (Laptop) gehören dazu. Deren Austausch bei Hardware Failure und Umstellung erfolgte prompt und problemlos. Unter dem Strich: sofort zugreifen!
Ja, dann warten wir nur noch auf die Android-Version...

1 Kommentar:

  1. ich arbeite seit einem halben Jahr sehr gerne mit dem programm in englischer sprache, das in der Mac Version gut läuft. Die Suche ist schnell und vollständig, die Anzeige der möglichen Rubriken erfolgt simultam alphabetisch. Die beiden selektierenden Funktionen laufen leider nicht als plug in - und müssen aufwändig und sperrig erstellt werden. Unverständlich für ein neues und eigentlich innovatives Produkt.
    Im ersten halben Jahr wurde fühlbar mit Literatur nach gebessert, spannend was uns noch erwartet

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