07.03.2012

Häufige und seltene Arzneimittel (2)

Die Frage nach dem Umfang der homöopathischen Materia medica wird immer wieder mal  aufgeworfen. Vereinfacht gesagt, gibts vier Kategorien unter den Homöopathen nach zwei Kriterien aufgeteilt.


fauler Homöopathfleissiger Homöopath
verwendet wenige ArzneienNietegründlich
verwendet viele Arzneienflatterhaftvorbildhaft 

Hier interessiert natürlich nur die Spalte fleissig, aber die Faulen seien erwähnt als Fingerzeig auf ein verdecktes Motiv.
Nun läuft die Argumentation der Gründlichen so, dass es erspriesslicher sei, sich die gut bekannten Arzneien vertieft anzueignen als herum zu experimentieren. Dagegen spricht in erster Linie das Ähnlichkeitsprinzip. Dass die menschliche Diversität auf 15 oder auch 40 Arzneien abgebildet werden könne, scheint mir einfach forciert. Manchmal wird auch gesagt die klinische Erfahrung bzw. die durch Anwendung erfolgte Schärfung des Arzneibildes erlaube die sichere Verschreibung. Dem kann entgegen gehalten werden, dass klinische Bestätigung gerne wahrgenommen wird und Nicht-Bestätigung einfach ausgeblendet. Tatsache ist, dass unsere sogenannten Polychreste aufgeblähte Arzneibilder besitzen, die den Blick auf die wesentlichen Aspekte verdecken.
Dann gibt es welche, die dreist behaupten, die alten Arzneien seien gut geprüft und neue Arzneien eben nicht. Ich vermute diese Aussage eher im Lager der Faulen, jedenfalls ist sie schlicht falsch. Es gibt MEHR  und BESSER geprüfte neue Arzneien als die altbekannten 150. Faule Homöopathen lesen keine Prüfungen.
Wieviele Arzneien brauchen wir nun? Auf Grund theoretischer Überlegungen, die ich hier aber nicht ausführen möchte, schätze ich etwa 4'000. Diese Menge setzt für eine praktikable Anwendung eine gesicherte thematische Beschreibung und bestätigte Leitsymptomatik voraus, ist dann aber durchaus zu bewältigen. Magister Müntz verkauft über 5'500 Mittel und mehrmals im Jahr find ich auch bei ihm nicht, was ich suche. Die hypothetischen 4'000 sind also eingekocht, was wiederum heissen würde, dass eine grosse Anzahl Mittel redundant, überflüssig oder nicht ausreichend wirksam wäre.

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